Lieblings-Touren(Renn)radstrecke (KM: 45 HM: 530)

Schon seit über 20 Jahren ist diese Tour meine bevorzugte Strecke mit Touren- oder Rennrad.

Haftungsausschluß: Bei alleinigem Befahren der folgenden Strecke wird vom Streckenersteller keinerlei Haftung übernommen.



Sie führt großteils auf wenig befahrenen Nebenstraßen von Feldbach nach Straden – diesem wunderschönen Markt mit den vier Kirchen (wobei eine unterirdisch ist und daher nur drei Kirchtürme von  weitem zu sehen sind) auf einem Hügel 376 m ü. d. M. umgeben von vielen Wein- und Obstgärten.

Die Tour beginnt  in Feldbach in der Oedterstraße; vorbei am Stradtfriedhof Richtung Oedt – nach einer Aufwärmphase von etwa 3 KM kommt ein kurzer Anstieg zum sog. "Hammerwirt" auf der Kuppe des Hügels, wo wir geradeaus weiterfahren. Es folgt eine schöne Abfahrt mit einer scharfen Linkskurve, nach der wir es so richtig laufen lassen können, bis wir über Kinsdorf den kleinen Ort Maierdorf erreichen.

Beim Kreisverkehr in Katzendorf müssen wir vor allem darauf achten, wer vor uns im Kreis ist und es geht geradeaus weiter nach Poppendorf. Dann folgt eine etwas langweilige Gerade bis Krusdorf, wo wir uns am besten damit ablenken, indem wir versuchen, trotz meist Gegenwind die angestrebte Geschwindigkeit zu halten.

In Krusdorf biegen wir vor einer Kapelle rechts ab in Richtung Mureck – diese Kurve können wir trotz Ortsgebiet fast im vollen Tempo nehmen (nur aufpassen auf etwas Split auf der Straße; die Puten des großen Bauernhofes rechts sind keine Gefahr, da sie im Stall sind) und dann erreichen wir bald den Bezirk Bad Radkersburg. Weiter geht’s immer geradeaus auf der leicht kurvigen Strecke, die eher für Autofahrer eine Schleudergefahr bedeutet – der Verkehr hält sich hier wirklich in Grenzen, aufpassen muß man eher auf die großen Traktoren der Bauern, die auch manchesmal das Recht des Stärkeren für sich in Anspruch nehmen.

Am Ortsende von Schwabau biegen wir bei einem Bildstock links ab und es geht bergauf Richtung Straden – die markanten Kirchtürme haben wir schon einige Zeit vorher gesehen.

In einem kleinen Waldstück wird die Straße etwas steiler – an dieser Stelle muß ich oft an einen Bruder meiner Frau denken: er hatte damals gewaltige Probleme, die kurze Rampe mit dem Rad zu bewältigen. Aber das ist schon lange her – mittlerweile fährt er sogar auf das Stilfserjoch hinauf auf 2.750 m mit relativ wenig Trainingskilometer; er ist anscheinend ein "Naturtalent" - leider macht er zu wenig daraus, sonst wäre er gleich gut wie der andere Bruder meiner Frau.

Nach diesem kurzen Steilstück wird es etwas flacher und wir haben einen ersten traumhaften Blick auf Straden mit seinen drei Kirchtürmen. Vorbei an den "Sazianistubn" (richtig heißt es "Saziani  Restaurant – Wirtshaus – Schlafgut") – die hat es damals vor etwa 25 Jahren, als ich Fußballtrainer in Straden war, auch noch nicht gegeben – nochmals ein kurzer Anstieg und wir sind mitten im Ort beim Gasthof/Fleischhauerei  Scharfy.

Heute verzichten wir auf einen Kirchenbesuch, biegen beim Scharfy gleich links ab und stärken uns mit einer Banane auf einem schönen Platz mit Wasserbrunnen und herrlichen Blick zur Aussichtswarte Hochstraden.

Nach dieser kurzen Erholungspause fahren wir zunächst die Hauptstraße weiter – links und rechts umgeben von Weingärten – bis wir, bevor die Straße bergab nach Krusdorf führt, bei einer Tischlerei rechts in eine Seitenstraße abbiegen. Es geht dann immer  geradeaus auf der Kuppe dahin (ist zugleich der Wanderweg 750 auf der gut zu befahrenden Nebenstraße), bis wir bei Poppendorfberg rechts in die Hauptstraße Richtung Trautmannsdorf einbiegen.

Dieser Streckenabschnitt entlang der Kuppe ist für mich einer der schönsten auf dieser Tour: abwechslungsreich durch Wald, Wiese und Acker; teilweise kurvig bergauf und bergab; auch ziemlich anspruchsvoll – dann wieder herrliche Ausblicke wie z.B. zum Schloß Poppendorf oder zum Stradnerkogel.

Nach einer kurzen Abfahrt auf der Hauptstraße biegen wir links ab nach Trautmannsdorf; wieder flott bergab durch den Ort (Tempolimit beachten!)  - es folgt eine Spitzkehre nach links beim Friedhof. Jetzt geht es flach dahin und nach einer scharfen Rechtskurve bei einem Haus fahren wir wieder ein kurzes Stück bergauf Richtung Bahnhof Trautmannsdorf (Gleichenberger Schmalspurbahn) – auf der Kuppe geradeaus weiter und bevor wir zur Hauptstraße Bad Gleichenberg – Feldbach kommen, biegen wir links ab Richtung Golfplatz Bad Gleichenberg.

Diese letzte nennenswerte Steigung der Tour ist zugleich die schwerste, wo man sich – je nach Trainingszustand – die Kraft doch etwas einteilen sollte. Fast zwei Kilometer geht es bergauf, bis wir den Golfplatz erreichen und dann scharf nach links abbiegen Richtung Clubhaus. Vorbei an der Driving-Ranch treten wir leicht bergab fest in die Pedale in etwas gebückter Haltung in der Sorge, von einem verirrten Golfball getroffen zu werden – trotz Radhelm bleibt immer ein gewisses "Restrisiko".

Es folgt wieder eine wenig befahrene Nebenstraße am Höhenrücken entlang – der Mühldorfer Steinberg ist schon zu sehen und nach einem letzten kurzen „Stich“ sind wir wieder beim "Hammerwirt" angelangt und unser Kreis hat sich geschlossen.

Die letzte Abfahrt vom "Hammerwirt" ist reinster Fahrgenuss – satte 63 KMH bei guten Wetterverhältnissen zeigt der Dacho an; nur unten bei der leichten Rechtskurve liegt immer etwas Rollsplit und daher wird die Kurve rechtzeitig angebremst.

Von Oedt nach Feldbach zurück wird nur mehr "ausgeradelt" – die "Mukis" sind morgen bestimmt dankbar dafür.

Wem die Strecke zu kurz ist: sie darf auch mehrmals und auch in umgekehrter Richtung (ist fast genauso reizvoll)  gefahren werden.

Was ich noch schuldig geblieben bin:  Fahrzeit dieser Tour ist etwa 1,5 bis 2,5 Stunden; d.h. ein Schnitt zwischen 30 und 18 KMH  -  je nachdem, wie man trainiert ist und welche Ziele man verfolgt. Die Schnelleren könnten hin und wieder in Gefahr geraten, von der schmalen Straße abzukommen, wenn sie ihren Blick zu sehr herumschweifen lassen und die etwas Langsameren werden sich an der schönen Gegend nicht genug satt sehen können.

Sepp Hödl im Feber 2010